Damit wusste ich natürlich nichts anzufangen. Die Lenden-Wirbelsäule musste mit Stangen und Schrauben begradigt werden. Die Wartezeit in dieser Klinik betrug 2 Jahre. Bedingt durch meine starken
Schmerzen war es mir unmöglich noch so lange auf diese OP. zu warten. Ich entschloss mich für eine Saarbrückener Klinik, die mit dieser OP. bestens vertraut sein sollte. Vertrauensvoll unterzog ich
mich dort dieser OP. Nach 13 Tagen wurde ich ohne Korsett entlassen, war 2 Tage zu Hause und anschließend in der Reha.
Nach ca. 2 Wochen Rehaaufenthalt brachen neuartige Schmerzen in dem versteiften Gebiet aus. Die erstellten Röntgenbilder gaben keinen Aufschluß. Da die Zeit nach der OP noch zu kurz war und sich noch
keine Spondylodesestraße gebildet hatte, war es schwer möglich auf dem Röntgenbild etwas zu erkennen. Selbst bei der zweiten Nachuntersuchung in der Saarbrückener Klinik klagte ich über Schmerzen wie
30-40 Messerstiche pro Tag im Rücken. Daraufhin teilte mir der Oberarzt nur mit, "Frau Göttges, es gibt zwei Arten von Krankheiten, die eine glaube ich bei Ihnen ausschließen zu können und mit der
anderen müssen sie eben leben - Aufwiedersehen".
Drei Wochen später hatte ich einen Termin bei einem Trierer Orthopäden. Dieser stellte an Hand von Röntgenaufnahme fest, dass 2 Schrauben gebrochen waren und diese bei jeder Bewegung auf den
Nerv kamen. Dieser Orthopäde gab mir die Anschrift einer Klinik in Saarlouis. Hier wurden die alten Schrauben und Stangen herausgeholt und durch neue ersetzt. Zusätzlich wurden vom Bauch aus zur
Stabilisierung 5 Titankörbchen eingesetzt.
In dieser Klinik kam mir der erste Gedanke, eine Selbsthilfegruppe zu gründen. Da ich selber keinen Ansprechpartner hatte, musste ich mich auf die Aussagen der Ärzte verlassen. Vor allen Dingen
konnte ich mich mit keinem anderen Patienten gedanklich austauschen, was sehr wichtig gewesen wäre.
1 Jahr nach meiner OP war ich endlich in der Lage den Versuch zu starten, eine Selbsthilfegruppe zu gründen.
Dazu sprach ich eine Reporterin von unserer Tageszeitung ( Trierischer Volksfreund ) an. Zusammen schrieben wir einen größeren Bericht über das Krankheitsbild und baten betroffene Leser sich bei
Interesse eine Selbsthilfegruppe mit mir zu gründen, an mich zu wenden. Vorab aber sprach ich meinen Hausarzt sowie meinen Orthopäden an, ob sie sich bei einer Gründung bereit erklären, als
medizinische Berater zu fungieren, was sie gerne bejahten. Auch sprach ich meine Rechtsanwältin an, ob sie bereit wäre, bei einer Gründung für uns die Satzung zu schreiben, da es für mich von Anfang
an wichtig erschien, den Verein ins Vereinsregister eintragen zu lassen. Auf meinen Zeitungsbericht meldeten sich viele Spondylodesepatienten, die schon lange auf der Suche nach solch einer
Selbsthilfegruppe waren.
Es ist unser Bestreben weiteren Patienten Hilfestellung zu geben. eigene Erfahrungen weiter zu vermitteln, berichten und austauschen für jeden Betroffenen den besten Weg aufzeigen, vor
allem nach Operationen, zuhören und unterstützen.
Hiermit möchte ich mich ganz herzlich bei unseren ärztlichen Mitgliedern bedanken, die uns in der Arbeit
unterstützen. Ohne sie könnten wir Fachfragen nicht beantworten.
Ein großes Danke auch an die Leitung des Mehrgenerationenhaus in Wittlich, welche uns die Räumlichkeiten kostenlos zur Verfügung stellt.
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